Zeugnisse

Wie die Menschen zu Gott finden, oder der HERR den Menschen erreicht, ist sehr unterschiedlich. Diese Wege sind schon mal dramatisch, tragisch und auch einfach wunderbar.
Wir wollen hier Zeugnisse von ehemaligen oder jetzigen Susanower veröffentlichen und damit nicht den Menschen, sondern unseren Herrn Jesus Christus in den Vordergrund stellen. Die Geschichten und Zeugnisse sollen zu Seiner Ehre dienen!
Wenn du ebenfalls ein Zeugnis hier sehen willst, dann schreibt uns (Kontakt). Vielen Dank.

Zeugnis von Margarete Grunau, geb. Block

Bekehrungsgeschichte als eine Sprachdatei. Das ist nicht ihre Stimme 😀

Ich heiße Margarete Grunau und stamme aus dem Dorf Nummer Sieben, Gebiet Orenburg, und bin die Tochter von David und Anna Block geb. Töws.

Geboren bin ich in Sewen, dort besuchte die Krippe, dann die Schule und einen Teil meiner Jugendzeit dürfte ich dort verbringen. Oft und gerne denke ich an die Zeit zurück; viele wunderbare Menschen habe ich da kennenlernen dürfen, viel Schönes erlebt.

Mit 17 Jahren erlebte ich was Großartiges, das mein Leben total veränderte; mir wurden alle Sünden vergeben und ich fand den wahren Frieden mit Gott. Dieser Friede und diese Freude begleiten mich durch das ganze Leben bis heute. Jesus Christus nahm meine Sünden auf sich und dadurch schenkte er mir das ewige Leben!

Wie es dazu kam, möchte ich gerne erzählen:

Ich bin in einem glücklichen Elternhaus, zusammen mit sechs Schwestern, groß geworden. Mama lehrte uns, dass es im Himmel einen Gott gibt, und dass Er der Schöpfer des Universums ist. Sie lehrte uns, wie man zu Gott betet, nämlich das Gebet: „Heiland, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm. Amen.“ Dieses Gebet sprach ich fleißig jeden Abend vor dem Schlafengehen. Mama hatte uns auch gesagt, dass der Mensch eine Seele hat, die ewig lebt, und dass es zwei Orte gibt, wo die Menschenseelen hinkommen, nachdem der Leib gestorben ist. Das sind der Himmel und die Hölle. Ich wollte gerne in den schönen Himmel kommen. Weil ich betete und an Gott glaubte, war ich mir sicher, dass ich in den Himmel kommen werde. Wenn im Dorf eine Beerdigung war, ging ich dahin, um die schönen Lieder zu hören, die vom Himmel sprachen.

Als ich größer wurde, besuchte ich regelmäßig den Klub. Kinos schauen und tanzen, das faszinierte mich und erfüllte mein Leben. Tagsüber Schule und abends in den Klub. Ich versuchte mein Leben so zu gestalten, wie ich es für richtig hielt, machte das, was mir Freude bereitete, Gott spielte in meinem Leben keine Rolle. Nach dem Abschluss der Schule, begann ich eine Ausbildung in unserer Kreisstadt Orenburg, als Lehrerin. Wie ich es von klein auf gewohnt war, betete ich auch hier jeden Abend das Gebet, das meine Mutter mich gelehrt hatte. Eines Tages bekam ich von meiner Schwester einen Brief, sie berichtete darin, dass unser Vater sich bekehrt hatte. Ich war ratlos, was hat unser Vater getan? Was ist bei uns zu Hause passiert? Es hatte irgendwas mit Gott zu tun, aber was? Von dem Tag an begann ich über jedes Wort nachzudenken, wenn ich betete: „Heiland“ (was ist das, warum spreche ich so Gott an?), „mach mich fromm“ (was soll Gott mit mir machen?), „dass ich in den Himmel komm“ (ja, ich glaube doch an einen Gott, ich werde doch in den Himmel kommen, wenn ich sterben sollte. Was bitte ich eigentlich von Gott?).

Ich war sehr gespannt, was mich zu Hause erwartete. Als ich nach Hause kam, sah ich, dass meine Eltern beide zum Gottesdienst gingen. Das kannte ich nicht von früher und abends saßen die noch lange auf der Schlafbank und sangen zusammen christliche Lieder. Es interessierte mich sehr, mehr über den Glauben an Gott zu erfahren. Mama lud mich ein, mal zu einem Gottesdienst mitzukommen, aber das wollte ich auf keinen Fall, ich bin doch jung und dahin gehen nur alte Leute. Mein Vater fragte mich, ob ich für ihn Lieder abschreiben würde, das machte ich gerne und durch die Lieder erfuhr ich viel Neues, was ich vorher nicht gekannt hatte. Gierig schrieb ich ein Lied nach dem andern und saugte viele Wahrheiten auf. Aus den Liedern und den vielen Gesprächen mit meinen Eltern wurde mir klar, dass Gott mit meinem Leben nicht zufrieden ist. Der Glaube an einen Gott und vor dem Schlafengehen ein auswendig gelerntes Gebet zu sprechen, wird mich nicht in den Himmel bringen. Ich hatte noch nie Gott um Vergebung gebeten, für mein nicht immer richtiges Verhalten. Ich hatte mir noch nie Gedanken gemacht über Jesus, den Sohn Gottes. Ich sah es ein, wenn ich wirklich in den Himmel kommen will, muss ich mich bekehren, aber wie macht man das? Diese Frage begleitete mich ständig. Manchmal nahm ich das Neue Testament von meinen Eltern in die Hand, es war in altdeutscher Sprache geschrieben und ich konnte darin gar nicht lesen.

Es war im Winter an einem Sonntagabend. Meine Mutter sagte zu mir, dass bei der Familie Wilhelm Tiessen Gottesdienst sein wird. Ein russischer Prediger wurde erwartet, sie lud mich wieder mal ein doch mitzukommen. Das sprach mich sehr an und ich sagte zu ihr: „Ich werde zum Klub gehen und meine Freunde auch Bescheid sagen und dann kommen wir alle dahin.“ Es wollte aber keiner mitkommen. Das konnte ich nicht begreifen, ein russischer Prediger und wir brauchen nicht mal weit laufen, es ist direkt nebenan vom Klub. Enttäuscht ging ich alleine dahin, aber traute mich nicht hereinzugehen. Ich ging um das Haus herum, wollte wenigstens durch die Fenster sehen, was darin geschieht, aber die Gardinen waren alle zu gezogen. Ich wünschte mir so sehr, dass jemand herauskommt und mich einlud reinzukommen. Das geschah aber nicht und ich ging nach Hause. Als meine Eltern kamen, erzählten sie mit Freude, dass Neuta Block sich auf dem Gottesdienst bekehrt hatte. Es war ein Mädchen, die noch ein Jahr jünger war als ich. Ich fragte: „Was hat Neuta getan? Was hat sie gesagt?“ Wie beneidete ich Neuta in diesem Moment, die jetzt ein Kind Gottes war. Wenn sie stirbt, kommt sie in den Himmel und ich? Wie gerne wollte ich an ihrer Stelle sein. Diese Sehnsucht nach Erlösung begleitete mich jeden Tag. Ich verbrachte aber auch weiter die Zeit im Klub und ging nicht noch einmal dahin, wo die Gläubigen sich versammelten.

Es war Ostern, der 21. April. Meine Mutter lud mich Sonntag zum Abendgottesdienst ein. Ich ging mit, es war im Hause von David Klippenstein. Auf dem Gottesdienst wurde von Jesu Auferstehung aus dem Grabe gesprochen. Ich musste immer wieder auf Neuta schauen, sie sah so glücklich aus, wenn ein Lied gesungen wurde, sang sie mit. Nach dem Schluss vom Gottesdienst ging ich mit Agnes Block zusammen nach Hause. Unterwegs erzählte sie mir Verschiedenes aus der Bibel und erklärte, dass Gott heilig und gerecht ist, und dass Er keine Sünde duldet. Sie erklärte mir, dass ohne Jesu Tod am Kreuz keiner in den Himmel kommen kann, wer aber an Jesus glaubt, als an seinen persönlichen Erlöser, der geht nicht verloren, sondern bekommt das ewige Leben. Alles, was sie sagte, ging mir zu Herzen, ich wollte so gerne auch zu den Erlösten gehören. Als wir bei ihrem Hause waren, fragte Agnes mich: „Margarete, willst du dich bekehren?“ Das wollte ich gerne. Wir gingen in die Veranda rein und Agnes sagte zu mir: „Bete zu Jesus.“ Ich hatte noch nie ein freies Gebet gesprochen und war mir sehr unsicher, was ich sagen sollte. Als ich meine Hände faltete und die Augen schloss, sah ich Jesus auf einem Kreuze hängen, mit einer Dornenkrone auf dem Haupt und das tat Er für mich, ich musste weinen und sprach nur ein paar Worte: „Jesus vergib mir, bitte“. Dann betete Agnes für mich und fragte „Kannst du es glauben, dass Jesus dir vergeben hat, freust du dich darauf?“ Es kam mir so einfach vor, aber ich glaubte es, dass ich jetzt gerettet bin und in den Himmel kommen werde. Agnes sagte zu mir: „In der Bibel steht geschrieben, dass alle, die Jesus annahmen, gab er die Macht, Kinder Gottes zu heißen. Du bist ab jetzt sein Kind, wenn du jetzt nach Hause kommst, deine Eltern werden bestimmt schon schlaffen, aber wecke sie auf, sag ihnen, dass du dich bekehrt hast, das wird dir Freude geben und Kraft schenken“. Ich ging als ein neuer Mensch nach Hause, ich bin gerettet von dem ewigen Tod, ich komme in den Himmel! Zu Hause weckte ich sofort meine Eltern und wir dankten zusammen Jesus, dass Er mich gefunden und auch mir das ewige Leben geschenkt hatte.

Seit dem Tag bin ich ein begnadetes Kind Gottes. Es ist so wunderschön, dass der Herr uns die Bibel, sein Wort hinterlassen hat. Daraus können wir immer wieder erfahren, wie wir zu leben haben. Aus dem Worte können wir wissen, was uns in der Zukunft erwartet, es lehrt uns nach Gottes Willen zu leben. Es tröstet uns und gibt Kraft in allen Lebenslagen. Der Herr hält die Fäden meines Lebens in seinen Händen. Er ist am Steuer und das gibt mir die Zuversicht, dass ich in den Himmel kommen werde!

Ich wünsche einem jeden einzelnen hier und heute, Jesus anzunehmen als euren persönlichen Retter, es lohnt sich.

Nümbrecht, März 2024

Alexander Derksen

Alexander Derksen, Sohn von David und Elisabeth Derksen kommt auch Susanowo und kam mit ca. 11 Jahren nach Deutschland. Bereits als Kind hatte er sich in einer Gebetswoche in Susanowo zum Herrn Jesus bekehrt, aber nach der Umsiedlung nach Deutschland geriet er auf Abwege und konnte durch die Gnade Gottes umkehren.

Auf einer Evangelisation in der Gemeinde in Nümbrecht im Jahre 2023 erzählt er seine ergreifende Geschichte.

Alexander Derksen (Video)
Alexander Derksen (Video)

Olga Döbert, geb. Grunau

Olga Döbert, geb. Grunau ist in Susanowo geboren und im Alter von ca. 7 Jahren nach Deutschland mit ihren Eltern gekommen. Im Kindesalter hat sie sich zum Herrn Jesus Christus bekehrt. Zu finden das Zeugnis einmal als Text und einmal als gesprochener Text. Es spricht nicht Olga selber, sondern eine Computerstimme.  🙂

Alexej

Auf dem Gottesdienst in Susanowo am 15. Mai 2016 erzählte ein junger Bruder seine Bekehrungsgeschichte, wie er sich zum Herrn Jesus Christus bekehrt hat, und wie er ein neuer, glücklicher Mensch geworden ist. Wir möchten dieses Zeugnis Euch nicht vorenthalten. Im Gottesdienst hat er auch gepredigt. Unter dem Beitrag „Reise nach Russland Mai 2016“ ist der Link zur Predigt und zum Gottesdienstprogramm enthalten. Dieser Link ist hier zusätzlich eingefügt.

Hugo Peters

Beginnen möchten wir mit der Geschichte von Hugo Peters. Hugo kam nach der Verhaftung seines Vaters in ein Waisenhaus. Die schlimmen Verhältnisse dort, bewogen Verwandten in Susanowo, ihn zu sich zu holen. In Susanowo durfte er sich früh zu Jesus Christus bekehren und war eifrig im HERRN. Hugo hatte von klein auf den großen Wunsch Pilot zu werden. Nachdem er durch einen Unfall ein Bein verlor, schien der Weg in die Luftfahrt versperrt zu sein. Kindlich betete er: „Herr gib mir mein Bein zurück. Ich möchte so gerne fliegen.“ Das Bein wuchs aber nicht wieder und in seiner Seele entstand eine Rebellion, einer Empörung gegen Gott. Er setzte von nun an alles dran, seinen Wunsch wahrwerden zu lassen. Letztendlich, nach vielen Widerständen, wurde er der einzige Pilot mit Prothesen in der Sowjetunion, der als Invalide eine Flugerlaubnis bekam. Während dieser ganzen Zeit hat Gott Hugo nicht vergessen. Hugo Peters durfte seine Beziehung zu Jesus Christus erneuern.

Seine Geschichte wurde aufgeschrieben und kann bei Interesse weiter unten heruntergeladen werden.

Im Jahre 2011 besuchte Johann Kehler Hugo Peters und hat seine Lebensgeschichte aufgenommen. Siehe „Tiefer Flug, gute Landung“.

Zeugnis russisch


Sein Leben wurde verfilmt.

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